In diesem Artikel werden viele Durchbrüche in der Forschung des Diabetes gefeiert. Zum Einen wird das Glucagen und Glucagon entdeckt. Zum Anderen beweisen zwei Forscher den Zusammenhang von Bauchspeicheldrüse und Diabetes.
Teile der Artikel-Serie:
- Die Geschichte des Diabetes Mellitus – Zusammenfassung
- Die Geschichte des Diabetes Mellitus – 1500 v. Chr. bis 600 v. Chr.
- Die Geschichte des Diabetes Mellitus – 100 bis 1000 n. Chr.
- Die Geschichte des Diabetes Mellitus – 1500 bis 1800 n. Chr.
- Die Geschichte des Diabetes Mellitus – 1800 bis 1830 n. Chr.
- Die Geschichte des Diabetes Mellitus – 1840 bis 1890 nach Christus
Diabetes um 1850 nach Christus

Der deutsche Chemiker Carl August Trommer erfindet das erste Testverfahrung zur Bestimmung von Glucose im Urin. Sein Kollege Hermann von Fehling entwickelt und optimiert diese Testmethode weiter. Sein Verfahren zur Bestimmung von Glucose nennt sich „Fehlings-Probe“.
Die Blutzuckermessung ist zu diesem Zeitpunkt nur unter erschwerten Bedingungen möglich und wird nur selten angewandt. Dies soll sich jedoch nach der Erfindung der ersten Mikro-Methoden nach dem Zweiten Weltkrieg ändern.
Diabetes um 1846-1848 nach Christus

Der berühmte französische Physiologe Claude Bernard entdeckt Glucose-Moleküle in der Leber. Dort findet er eine große Menge an stärke-artiger Substanz vor, welche er Glucagen nennt. Heute wissen wir, dass diese Substanz aus Glucose-Molekülen besteht.
Bei seinem ausschlaggebendem Experiment entfernt er toten Tieren die Leber und kocht diese auf. Er erhält eine schillernde Lösung welcher zunächst kein Zucker nachgewiesen werden kann.
Erst nach dem Hinzufügen von Speichelflüssigkeit wird die Lösung klar und es entsteht Zucker. Dies kommt dadurch, dass unsere Speichelflüssigkeit Enzyme enthält, welche Glycogen in Glucose aufspalten.
In seiner Glycogenic Theorie fasst er zusammen, dass Zucker aus Darm in Glycogen umgewandelt und in der Leber gespeichert werde. In längeren Hungerperioden werde es ins Blut abgegeben, um den Körper mit Energie zu versorgen.
Diabetes um 1869 – 1880 nach Christus

Der deutsche Pathologe Paul Langerhans untersucht im Rahmen seiner Promotion mit dem Namen Über den feineren Bau der Bauchspeicheldrüse das Pankreas.
Hierbei entdeckt er inselartige Zellen, welche heute unter dem Namen Langerhanssche Inseln bekannt sind. Leider ist die Funktion dieser Zellen zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar und soll erst einige Zeit später herausgefunden werden.
Der französische Histopathologe Edouard Laguesse gibt den entdeckten Inseln im Jahre 1893 den Namen „Langerhanssche Inseln“.

Ein weiterer bedeutender Mediziner ist Étienne Lancereaux. Er ist Arzt und Diabetologe und vertritt im Gegensatz zu Claude Bernard die Meinung, dass der Grund für den Diabetes in der Bauchspeicheldrüse zu finden sei.
Weiterhin untersucht er verschiedene Diabetes-Formen und unterscheidet als erster Arzt den Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2.
Étienne Lancereaux geht durch seine Differenzierung von Typ-1 und Typ-2-Diabetes als einer der wichtigsten Diabetes-Forscher in die Geschichte ein.
Diabetes um 1889 nach Christus

Die Mediziner Josef von Mering und Oskar Minkowski weisen nach, dass die Bauchspeicheldrüse für den Stoffwechsel von höchster Bedeutung ist.
Zusammen entfernen sie einem Hund die Bauchspeicheldrüse und können etwas später typische Symptome einer Diabetes Erkrankung diagnostizieren.
Somit ist der Zusammenhang zwischen Diabetes und Bauchspeicheldrüse bewiesen und die beiden Mediziner feiern einen bedeutenden Durchbruch in der Diabetes-Forschung. Ab jetzt wissen Mediziner auf der ganzen Welt, wo sie nach dem Ursprung des Diabetes suchen müssen.
Freut euch auf den nächsten Artikel, denn dank der heute vorgestellten Medizinern wir nähern uns immer mehr der Entdeckung des Insulins.